Die meisten Menschen tragen Erfahrungen in sich, in denen sie von anderen so sehr verletzt wurden,
dass es unendlich schwer erscheint, zu vergeben.
"Vergebung ist wie eine Feder.
Sie bringt Leichtigkeit und Sanftheit."
- unbekannt -
Dieser Artikel gibt eine Einführung und Überlegungen zum Thema Vergebung und stellt zwei sehr wirksame Werkzeuge für den Umgang mit schwierigen Situationen vor.
Zunächst sollten wir uns vielleicht darüber klar werden, was wir meinen, wenn wir über Vergebung sprechen. Sicherlich haben viele von uns ein anderes Verständnis davon. Vergebung ist im christlichen Glauben wichtig. Von diesem Aspekt spreche ich in diesem Artikel nicht. Ich spreche von Vergebung als einem sehr wichtigen Schritt, um sich von der Bürde des Hasses, der Angst und des Schmerzes zu befreien. Übrigens: Ich habe einige Lehrer, die sich auf Jesus Christus berufen, sagen hören, dass die wahre Vergebung darin besteht, zu erkennen, dass es nichts zu vergeben gibt - denken Sie darüber nach!
Die meisten Menschen tragen Erfahrungen in sich, in denen sie von anderen so sehr verletzt wurden, dass es unendlich schwer erscheint, zu vergeben. Vergebung bedeutet jedoch niemals, das Geschehene zu billigen, sondern bedeutet nur, sich ein für alle Mal aus der hoch aufgeladenen, emotionalen Verstrickung mit der anderen Person zu befreien. Solange wir nicht vergeben haben, sind wir mit dieser "Täterperson" verbunden - und aus dieser Verbindung heraus fließt unsere eigene Lebensenergie weiterhin zu dieser Person. Vergebung ist also nie etwas, was wir für die andere Person tun, sondern nur für uns selbst, damit wir endlich frei werden und unsere Lebensenergie wieder ausschließlich für uns und unser Leben zur Verfügung haben. Ganz zu schweigen von all den Situationen, in denen es uns so schwer fällt, uns selbst zu vergeben.
Vergebung ist ein Prozess
Nach meiner Erfahrung ist Vergebung vor allem ein Prozess. Sie ist weniger ein willentlicher Akt. Indem man zulässt, die mit der Situation verbundenen Gefühle zu fühlen und auszudrücken, indem man sich entscheidet, loszulassen, indem man Stress mit geeigneten Werkzeugen abbaut usw., wird ein neuer innerer Zustand geschaffen. Irgendwann ist die Vergebung dann einfach da. Sie ist das Ergebnis meines eigenen Prozesses.
Ich möchte betonen, dass es völlig unangebracht wäre, zu empfehlen, dass jemand einfach verzeihen soll, wenn etwas Schreckliches passiert ist. Zunächst ist ein empathisches, verständnisvolles, mitfühlendes Sein mit der Person erforderlich, damit diese Person ihren eigenen Prozess zu gegebener Zeit durchleben kann. Vielleicht führt dies zu dem Wunsch, wirklich auf einer tiefen Ebene zu vergeben. Und wenn nicht, dann ist auch das mit einem liebevollen Herzen zu akzeptieren.
Dennoch kannst Du etwas tun, wenn Du dazu bereit bist. Ich stelle Dir zwei wunderbare, praktische Werkzeuge vor, die Du in Deinem Alltag einsetzen kannst, um emotionalen, mentalen oder körperlichen Stress abzubauen.
Ich habe dieses fantastische Werkzeug von dem verstorbenen und großartigen Colin Tipping gelernt, meinem Lehrer auf dem Weg zum Radical Forgiveness Coach. Ich habe einige kleinere Elemente hinzugefügt, die in Klammern stehen. Es kann hilfreich sein, während dieses Prozesses die Stirn und den Hinterkopf zu halten.
1. Schritt
Schau, was ich kreiert habe.
Hier schaust Du Dir die Situation an, die Dich stört, triggert oder verletzt. Nimm Dir Zeit.
2. Schritt
Ich kann meine Verurteilungen sehen und ich liebe mich trotzdem.
Hier beobachtest Du Deine Urteile, Deine Gefühle, Glaubenssätze usw. Sei ehrlich zu Dir selbst, akzeptiere Dich und sei freundlich zu Dir selbst.
3. Schritt
(Ich lasse los) und ich bin bereit, die Vollkommenheit in dieser Situation zu sehen.
Am Anfang kann man das oft gar nicht sehen, es mag sogar empörend erscheinen, das zu sagen - macht nichts, der Trick ist: fake it till you make it 😊. Oft gewinnen Menschen, die einen solchen Prozess durchlaufen haben, durch diese Erfahrung tiefe Einsichten.
4. Schritt
(Ich vergebe mir) und ich wähle die Kraft des Friedens.
Hier öffnest du dein Herz, zumindest versuchst du es. Versuche, den Frieden zu spüren. Manche Menschen finden es hilfreich, ihre Hände auf ihre Brust / ihr Herzchakra zu legen.
Sehr oft, wenn wir mit einer sehr herausfordernden Situation konfrontiert sind, musst Du diesen Prozess mehrere, viele Male durchlaufen.
Kostenlose Werkzeuge finden Du auf der offiziellen Website von Radical Forgiveness hier.
Hoʻoponopono (auch: ho-o-pono-pono, hoʻoponopono, hooponopono), hawaiisch etwa: „in Ordnung bringen“, ist ein traditionelles Verfahren der Hawaiier zur Aussöhnung und Vergebung. Ähnliche Bräuche sind im gesamten südpazifischen Raum bekannt. Traditionelles hoʻoponopono wurde durch einen oder eine kahuna lapaʻau[1] (Heilpriester der traditionellen Religion) zur Heilung körperlicher und geistiger Krankheiten durchgeführt, vorwiegend mit Familiengruppen.
Moderne Versionen sind meistens so angelegt, dass sie der Einzelne allein durchführen kann. [Wikipedia]
Dies wäre einen eigenen Artikel wert. Aber ich wollte Dir einfach einen wunderbaren YouTube-Link von Kelsey and The Universe geben (14 Minuten). Sie erklärt den Prozess sehr anschaulich in einfachen Worten (ist zwar in Englisch, aber sehr gut zu verstehen) und man kann ihr folgen, getragen von ihrem schönen Gitarren-Sound. Und am Ende kannst Du mitsingen:
Es tut mir leid
Bitte verzeih mir
Ich danke dir
Ich liebe dich
Das kann sehr tiefgreifend sein, wenn Du Dein Herz wirklich für diesen Prozess öffnest.
Was mir an HoʻOponopono wirklich gefällt, ist die Einstellung, die volle Verantwortung für das zu übernehmen, was man in seinem Leben erlebt.
Most people carry within them experiences in which they have been hurt so badly
by others that it seems infinitely difficult to forgive.
"“Forgiveness is like a feather.
it brings lightness and gentleness.”
- unknown -
This article gives an introduction and reflections on forgiveness and shares also two very effective tools to deal with difficult situations.
First, we should maybe be clear what we mean if we talk about forgiveness. Certainly, many of us have a different understanding of this. Forgiveness is important in Christian faith. I am not talking of this aspect in this article. I am talking about forgiveness as a very important step to free oneself from the burden of hate and fear and pain. BTW: I heard some teachers who refer to Jesus Christ say that the real forgiveness is to realize there is nothing to forgive – contemplate on this!
Most people carry within them experiences in which they have been hurt so badly by others that it seems infinitely difficult to forgive. However, forgiveness never means to approve of what has happened, but only means to free yourself from the highly charged, emotional entanglement with the other person once and for all. As long as we have not forgiven, we are connected to this ”perpetrator person“ – and from this connection our own life energy still flows to this person. Forgiveness is therefore never something we do for the other person, but only for ourselves, so that we finally become free and have our life energy available again exclusively for ourselves and our lives. Let alone all the situations where we have such a hard time to forgive ourselves.
Forgiveness is a process
In my experience, forgiveness is above all a process. It is less a deliberate act. By allowing to feel and express the feelings connected with the situation, by choosing to let go, by releasing stress with appropriate tools, etc., a new inner state is created. Then at some point, forgiveness is simply there. It is the result of my own process.
Let me emphasize that it would be completely inappropriate to recommend that someone should simply forgive when something terrible has happened. First, an empathic understanding, compassionate being with the person is needed so that this person can live through his or her own process at the appropriate time. Maybe this will lead to the desire to really forgive on a deep level. And if not, that’s as well to be accepted with a loving heart.
All that said, you still can do something if you are willing. I am presenting you two wonderful, practical tools you can use in your everyday life to release emotional, mental, or physical stress.
I learned this fantastic tool from the late and great Colin Tipping, my teacher in becoming a Radical Forgiveness Coach. I added some minor elements which are in parentheses. It can be helpful to hold your forefront and the back of your head during this process.
1st Step
Look what I have created.
Here you look at the situation that bothers, triggers, hurts you. Take your time.
2nd Step
I can see my judgements and I love myself anyway.
Here you observe your judgements, your emotions, your beliefs etc. Be honest with yourself and accept yourself and be kind with yourself.
3rd Step
(I let go) and I am willing to see the perfection in this situation.
In the beginning you often cannot see this at all, it may even seem to be outrageous to say that – never mind, the trick is: fake it till you make it 😊. So often people who have gone through such a process gain deep insights through the experience.
4th Step
(I forgive myself) and I choose the power of peace.
Here you open your heart, at least you try it. Try to feel the peace. Some people find it helpful to put their hands on their chest / heart chakra.
Very often if we are confronted with a very challenging situation, you must go through this process several, many times.
You’ll find free tools from the official Radical Forgiveness website here.
HoʻOponopono (Hawaiian pronunciation: [ho.ʔo.po.no.po.no]) is a traditional Hawaiian practice of reconciliation and forgiveness. The Hawaiian word translates into English simply as correction, with the synonyms manage or supervise. Similar forgiveness practices are performed on islands throughout the South Pacific, including Hawaii, Samoa, Tahiti, and New Zealand. Traditional HoʻOponopono is practiced by Indigenous Hawaiian healers, often within the extended family by a family member (from Wikipedia).
This would be worth of a complete separate article. But I just wanted to give you one wonderful YouTube-Link from Kelsey and The Universe (14 minutes). She explains the process very clearly in simple words and you can go along with her being held by her guitar sound. And in the end, you can chant along with her:
I am sorry
Please forgive me
Thank you
I love you
This can be very profound if you really open your heart to the process.
What I really like about HoʻOponopono is the mindset of taking full responsibility for what you experience in your life.