Toleranz ist nicht nur eine Haltung, sondern auch eine Kunst, die Weisheit, Mut und Mitgefühl erfordert.
“Toleranz ist die Nächstenliebe der Intelligenz.”
Jules Lemaitre
Angeregt zu diesem Text wurde ich durch einen NZZ-Artikel vom 29.06.2023 von Thomas Ribi. Daraus werde ich einige Sätze zitieren (NZZ ). Ausgangspunkt des Artikels sind moralische Empörung und Hasstiraden in den sozialen Netzwerken, dargestellt am Beispiel von Billie Eilish und Harry Styles, die sich die Freiheit erlauben, ihren öffentlichen Auftritt zu verändern oder sich kreativ auszuleben. Das erbost eingeschworene Fans oder Gender-Aktivistinnen und -Aktivisten. Eigentlich sind das gerade die Communities, die innerhalb ihres eigenen Universums lautstark 100% Toleranz von andern fordern.
Toleranz fordern ist das eine. Toleranz üben etwas anderes. (NZZ )
Mir ist wohl bewusst, dass ich hier von den Werten unserer westlich geprägten Gesellschaft spreche und es – leider – eine grösser werdende Gruppe von Individuen und auch Staaten anders sehen. Ich weiss nicht, ob es mit meiner eigenen Wahrnehmung zu tun hat, aber unsere heutige Welt erlebe ich mehr und mehr polarisiert und die beiden Pole stehen sich zunehmend unversöhnlich gegenüber. Gerade deshalb bin ich der Meinung, dass richtig verstandene Toleranz in unserer Gesellschaft dringender ist, denn je.
Ich habe der KI von Microsoft Bing den Auftrag gegeben einen Essay mit obigem Titel zu schreiben. Hier das Resultat in kursiver Schrift.
Toleranz ist die Fähigkeit, andere Meinungen, Überzeugungen, Lebensstile oder Verhaltensweisen zu akzeptieren oder zu respektieren, die von den eigenen abweichen. Toleranz gilt oft als eine positive Eigenschaft, die zu einem friedlichen Zusammenleben, einer kulturellen Vielfalt und einer offenen Gesellschaft beiträgt. Aber ist Toleranz immer gut? Gibt es Grenzen oder Gefahren der Toleranz?
In diesem Essay werde ich argumentieren, dass Toleranz zwar grundsätzlich gut ist, aber nicht absolut oder bedingungslos sein kann. Ich werde drei Aspekte der Toleranz diskutieren: die Toleranz gegenüber anderen Menschen, die Toleranz gegenüber sich selbst und die Toleranz gegenüber dem Bösen.
Die Toleranz gegenüber anderen Menschen ist die Fähigkeit, Menschen zu respektieren und zu schätzen, die anders sind als wir. Dies kann sich auf ihre ethnische Zugehörigkeit, ihre Religion, ihre politische Einstellung, ihre sexuelle Orientierung, ihre körperliche oder geistige Behinderung oder andere Merkmale beziehen. Die Toleranz gegenüber anderen Menschen ist gut, weil sie uns hilft, Vorurteile, Diskriminierung, Hass und Gewalt zu vermeiden. Sie fördert auch das Verständnis, die Empathie und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gruppen in der Gesellschaft.
Allerdings kann die Toleranz gegenüber anderen Menschen nicht grenzenlos sein. Es gibt Situationen, in denen wir das Recht oder die Pflicht haben, andere Menschen zu kritisieren, zu korrigieren oder zu bekämpfen, wenn sie unsere Werte, unsere Rechte oder unsere Sicherheit verletzen. Zum Beispiel sollten wir nicht tolerant sein gegenüber Rassisten, Terroristen oder Kinderschändern. Wir sollten auch nicht tolerant sein gegenüber Menschen, die uns oder andere missbrauchen, belästigen oder schädigen. Wir sollten also eine kritische Toleranz praktizieren, die zwischen dem Respekt für die Person und der Ablehnung ihrer Handlungen unterscheidet.
Die Toleranz gegenüber sich selbst ist die Fähigkeit, sich selbst anzunehmen und zu lieben, wie man ist. Dies kann sich auf unser Aussehen, unsere Fähigkeiten, unsere Gefühle oder unsere Fehler beziehen. Die Toleranz gegenüber sich selbst ist gut, weil sie uns hilft, ein gesundes Selbstwertgefühl, eine positive Einstellung und eine innere Ruhe zu entwickeln. Sie schützt uns auch vor Selbstkritik, Selbstzweifel und Selbsthass.
Allerdings sollte Toleranz gegenüber sich selbst nicht selbstgefällig sein. Es gibt Situationen, in denen wir uns selbst herausfordern, verbessern oder verändern müssen, wenn wir unser Potenzial entfalten, unsere Ziele erreichen oder unser Wohlbefinden steigern wollen. Zum Beispiel sollten wir nicht tolerant sein gegenüber unseren schlechten Gewohnheiten, unseren Schwächen oder unseren Fehlern. Wir sollten auch nicht tolerant sein gegenüber unseren negativen Gedanken, unseren irrationalen Ängsten oder unseren destruktiven Impulsen. Wir sollten also eine konstruktive Toleranz praktizieren, die zwischen der Akzeptanz unserer Identität und der Anstrengung für unser Wachstum unterscheidet.
Die Toleranz gegenüber dem Bösen ist die Fähigkeit, das Vorhandensein oder die Möglichkeit von etwas Schlechtem, Unrecht oder Schädlichem in der Welt zu ertragen. Dies kann sich auf natürliche Katastrophen, menschliches Leid, moralische Verfehlungen oder soziale Ungerechtigkeiten beziehen.
Die Toleranz gegenüber dem Bösen ist gut, weil sie uns hilft, die Realität anzuerkennen, zu verstehen und zu bewältigen. Sie verhindert auch, dass wir verzweifeln, verbittern oder zynisch werden.
Allerdings kann die Toleranz gegenüber dem Bösen nicht passiv oder gleichgültig sein. Es gibt Situationen, in denen wir das Böse bekämpfen, verhindern oder beseitigen müssen, wenn wir das Gute fördern, verteidigen oder herbeiführen wollen. Zum Beispiel sollten wir nicht tolerant sein gegenüber Kriegen, Hungersnöten oder Epidemien. Wir sollten auch nicht tolerant sein gegenüber Korruption, Unterdrückung oder Ausbeutung.
Wir sollten also eine aktive Toleranz praktizieren, die zwischen der Gelassenheit vor dem Unvermeidlichen und der Verantwortung für das Veränderbare unterscheidet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Toleranz gut ist, aber nicht absolut oder bedingungslos sein kann. Wir müssen eine kritische, konstruktive und aktive Toleranz praktizieren, die die Würde des Menschen, die Freiheit des Gewissens und die Gerechtigkeit der Gesellschaft respektiert und fördert. Toleranz ist also nicht nur eine Haltung, sondern auch eine Kunst, die Weisheit, Mut und Mitgefühl erfordert.
Beim weiteren Recherchieren bin ich auf ein paar Sätze gestossen, die ich hier diskutieren will.
«Toleranz heisst nicht Billigung. Tolerieren kann ich nur, was ich ablehne, aber zu dulden bereit bin.» Nach meinem Verständnis ist dazu ein Prozess der Selbstreflektion notwendig, der mit der Erkenntnis beginnen sollte, selbst nicht fehlerfrei zu sein.
Auf einen persönlichen Prozess weist auch diese Aussage hin: «Auf Toleranz sollte Akzeptanz, Anerkennung und Respekt folgen.» Wie soll ich Akzeptanz oder sogar Respekt für etwas finden, das ich ablehne? Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das extrem herausfordernd sein kann. Und oft auch auf einem Missverständnis beruht, was Akzeptanz in diesem Zusammenhang bedeutet. Für mich bedeutet es, vollständig zu akzeptieren, dass etwas ist, wie es ist (auch wenn ich nicht damit übereinstimme). Und weiter, dass ich die Verantwortung für meine Reaktionen darauf, die Gedanken und Gefühle, vollumfänglich übernehme. Will heissen, ich sorge dafür, mich selbst davon zu befreien, vielleicht könnte man auch sagen, zu reinigen. Erst danach kann ich frei darüber bestimmen, wie ich in einer entsprechenden Situation handeln will.
«Wer toleriert, weiss es besser. Oder glaubt zumindest, es besser zu wissen.» (NZZ ). Grosser Punkt! Kenne ich von mir selbst mehr als gut genug. Was also kann ich tun, um nicht in diese Überheblichkeit zu verfallen? Ich kann mich selbst erforschen, wo ich nicht tolerant bin, mir selbst und auch andern gegenüber. Und lernen, mich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Dann mag es gelingen, mehr Demut zu zeigen. Vor allem aber, wenn ich lerne, mir selbst und andern grundsätzlich mit gutem Willen zu begegnen.
Für mich ist es oft hilfreich, einen Begriff auch aus der Warte von Synonymen anzuschauen. Ich zitiere hier die verschiedenen Bedeutungen aus dem Woxikon:
Respekt, Vergebung, Offenheit, Spielraum, Altruismus, Freizügigkeit, Geduld, Selbstbehauptung, Rücksichtnahme, Gelassenheit, Schonung, Grosszügigkeit, Grossmut, Vorurteilslosigkeit, Duldsamkeit, Edelmut, Nachsicht, Vorurteilsfreiheit, Langmut, Durchstehvermögen.
Lass Dich davon inspirieren!
Zum Schluss wiederhole ich noch einmal den letzten Satz des KI-Essays: Toleranz ist also nicht nur eine Haltung, sondern auch eine Kunst, die Weisheit, Mut und Mitgefühl erfordert.
“Um einen Schmetterling lieben zu können,
müssen wir auch ein paar Raupen mögen.”
Antoine de Saint-Exupéry
Tolerance is not only an attitude, but also an art that requires wisdom, courage and compassion.
"Tolerance is the charity of intelligence."
Jules Lemaitre
I was inspired to write this text by an NZZ article from 29.06.2023 by Thomas Ribi. From it I will quote some sentences (NZZ ). Starting point of the article are moral indignation and hate tirades in the social networks, illustrated by the example of Billie Eilish and Harry Styles, who allow themselves the freedom to change their public appearance or to act out creatively. This infuriates sworn fans or gender activists. Actually, these are the very communities that loudly demand 100% tolerance from others within their own universe.
Demanding tolerance is one thing. Practicing tolerance is something else. (NZZ )
I am well aware that I am talking here about the values of our western society and that - unfortunately - a growing group of individuals and also states see it differently. I don't know if it has to do with my own perception, but I experience our world today more and more polarized, and the two poles are increasingly irreconcilable. This is precisely why I believe that properly understood tolerance is more urgent than ever in our society.
I have asked Microsoft Bing's AI to write an essay with the above title. This is the result in italic.
Tolerance is the ability to accept or respect other opinions, beliefs, lifestyles, or behaviors that differ from one's own. Tolerance is often considered a positive quality that contributes to peaceful coexistence, cultural diversity, and an open society. But is tolerance always good? Are there limits or dangers to tolerance?
In this essay, I will argue that while tolerance is fundamentally good, it cannot be absolute or unconditional. I will discuss three aspects of tolerance: tolerance of other people, tolerance of oneself, and tolerance of evil.
Tolerance of others is the ability to respect and appreciate people who are different from us. This may refer to their ethnicity, religion, political views, sexual orientation, physical or mental disability, or other characteristics. Tolerance of others is good because it helps us avoid prejudice, discrimination, hatred, and violence. It also promotes understanding, empathy, and cooperation among different groups in society.
However, tolerance towards other people cannot be limitless. There are situations in which we have the right or the duty to criticize, correct, or oppose other people when they violate our values, our rights, or our safety. For example, we should not be tolerant of racists, terrorists, or child molesters. Nor should we be tolerant of people who abuse, harass, or harm us or others. So, we should practice a critical tolerance that distinguishes between respect for the person and disapproval of their actions.
Tolerance of oneself is the ability to accept and love oneself as one is. This can refer to our appearance, our abilities, our feelings, or our faults. Tolerance of oneself is good because it helps us to develop a healthy self-esteem, a positive attitude, and an inner peace. It also protects us from self-criticism, self-doubt and self-hatred.
However, tolerance towards oneself should not be complacent. There are situations where we need to challenge, improve, or change ourselves if we want to develop our potential, achieve our goals or increase our well-being. For example, we should not be tolerant of our bad habits, our weaknesses, or our mistakes. We should also not be tolerant of our negative thoughts, our irrational fears, or our destructive impulses. So, we should practice constructive tolerance, which distinguishes between accepting our identity and making an effort for our growth.
Tolerance of evil is the ability to endure the presence or possibility of something bad, wrong, or harmful in the world. This may refer to natural disasters, human suffering, moral wrongdoing, or social injustice.
Tolerance of evil is good because it helps us to acknowledge, understand, and cope with reality. It also prevents us from despair, embitterment, or cynicism.
However, tolerance of evil cannot be passive or indifferent. There are situations in which we must fight, prevent, or eliminate evil if we are to promote, defend, or bring about good. For example, we should not be tolerant of wars, famines or epidemics. Nor should we be tolerant of corruption, oppression or exploitation.
So, we should practice an active tolerance that distinguishes between serenity before the inevitable and responsibility for what can be changed.
In summary, tolerance is good, but it cannot be absolute or unconditional. We must practice a critical, constructive, and active tolerance that respects and promotes human dignity, freedom of conscience and the justice of society. Tolerance, then, is not only an attitude but also an art that requires wisdom, courage and compassion.
While researching further, I came across a few sentences that I want to discuss here.
"Tolerance does not mean approval. I can only tolerate what I reject but am willing to tolerate." As I understand it, this requires a process of self-reflection, which should begin with the realization that one is not faultless oneself.
This statement also points to a personal process: "Tolerance should be followed by acceptance, appreciation and respect." How am I supposed to find acceptance or even respect for something I reject? From my own experience, I can say that this can be extremely challenging. And often based on a misunderstanding of what acceptance means in this context. For me, it means fully accepting that something is the way it is (even if I don't agree with it). And further, that I take full responsibility for my reactions to it, the thoughts and feelings. That is, I take care to free myself from it, perhaps one could also say, to cleanse. Only after that I can freely determine how I want to act in a corresponding situation.
"Those who tolerate know better. Or at least believe they know better." (NZZ ). Great point! I know this from myself more than well enough. So, what can I do to avoid falling into this arrogance? I can explore myself, where I am not tolerant, towards myself and also towards others. And learn not to take myself so seriously. Then I may succeed in showing more humility. But above all, if I learn to treat myself and others basically with good will.
For me it is often helpful to look at a term also from the point of view of synonyms. I quote here the different meanings from the Woxikon:
Respect, forgiveness, openness, latitude, altruism, permissiveness, patience, self-assertion, consideration, serenity, sparing, generosity, magnanimity, lack of prejudice, forbearance, nobleness, forbearance, lack of prejudice, long-suffering, perseverance.
Let it inspire you!
In conclusion, I repeat once again the last sentence of the AI essay: tolerance is thus not only an attitude, but also an art that requires wisdom, courage and compassion.
"To be able to love a butterfly,
we must also like some caterpillars."
Antoine de Saint-Exupéry